Freitag, 27. März 2015

WENN NACHBARN AUFEINANDER TREFFEN!


Ich stehe in der Mitte des Raumes. Aus dem Klanggewirr schälen sich Stimmen: "1-2-3-4-5-6-7-8! Ach, Du fängst mit rechts an?! - Noch mal 1-2-..." "Kannst Du mir den Basslauf nochmal zeigen?" Dunkle Rhythmen fliegen durch die Aula. Jemand stimmt seine Violine. Der Posaunist startet einen Testlauf. "Was kommt nochmal nach der Bärbel?"
Was nach einem heillosen Durcheinander klingt, ist die Sinfonie der Betriebsamkeit; die etwas andere Ruhe vor dem Sturm.
Die Dirigentin, Melanie Anker, gibt das Startsignal. Jetzt heißt es, Daumen drücken, damit auch alle im gleichen Tempo "losstürmen": die Instrumentalisten und die Sänger. Letztere müssen auch noch in die gleiche Richtung tanzen.
Und tatsächlich: es klingt! Einer trägt den anderen und wir merken, all das alleine Probieren hat sich gelohnt und wir haben das richtige Gespür für einander.
Das ist nicht selbstverständlich. Denn heute sehen/hören/spüren wir das allererste Mal einander. Zum ersten Mal treffen Orchester und Darsteller aufeinander. Viele kennen sich gar nicht. So war auch der Start verhalten. Die Schauspieler sind sichtlich nervös: Was werden diese allerersten Zuschauer sagen? Denn auch, wenn sie "Kollegen" sind, sind die Musiker für heute auch unser erstes Publikum. Wie die Darsteller die ersten Zuhörer für das Orchester sind.
Und so geht auch Manches daneben. Aber das ist nicht schlimm. Fehler machen uns wach und schärfen den Blick für einander. Vieles klappt schon. Und bereits am nächsten Tag läuft alles noch besser. Wir haben noch 3 Wochen bis zur Premiere. Wir gehen mit dem guten Gefühl auseinander, dass aus Nachbarn Freunde geworden sind. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Forum....

Montag, 16. März 2015

VON EINGEBORENEN UND ZUGEREISTEN

Foto: Bora-Ahmet Altun
Ist ein Stück über eine Schrebergartenkolonie eigentlich noch zeitgemäß? Diese Frage steht vielen ins Gesicht geschrieben, die zum ersten Mal vom neuen Musical der Musik- und Kunstschule hören.
Am Freitag haben wir den zweiten Akt geprobt. Und da wurde ganz schnell klar: Natürlich! Natürlich ist das alles zeitgemäß.
Wie lange leben die "Ossis" noch in den "5 neuen Bundesländern"? und die lange gibt es eigentlich noch "Ossis und Wessis"? Unsere eigene Stadt - Velbert - nach über 40 Jahren der Gemeindegebietsreform gilt die strenge Trennung der Stadtteile und innerhalb derer wird man als Zugereister betrachtet, selbst wenn man schon sein Leben lang in der Stadt, aber eben nur 20 Jahre im Stadtteil wohnt. Das ist ja die Atmosphäre, in der auch die jugendlichen Akteure leben.
Zu Beginn der Proben sollten sich alle nach Stadtteilen sortieren. Schon gab es ein großes "Hallo", weil man sich zusammentat "gegen" die anderen. Dann sollten sich alle danach sortieren, woher die Großeltern stammten. Schnell stellte sich heraus, das kaum einer "wirklich" aus Velbert war - viele "nicht mal" aus Deutschland. Und schnell stellte sich die ja wirklich brisante Frage: Wie lange ist ein Ausländer eigentlich ein Ausländer. Am Wochenende wurde in der Nachbarstadt Wuppertal demonstriert. Jeder steckte sein "Feld" ab. Durch Zäune (von der Polizei überall aufgestellt) wurden die Parteien voneinander getrennt. Was gut so war, sonst wäre die Situation eskaliert. Und schon wirken unsere Konflikte in der Schrebergartenkolonie gar nicht mehr so alt.
Jeden Tag lohnt sich der Blick über den Zaun - ob es nun der Gartenzaun, die Polizeiabsperrung, der Grenzzaun zwischen Ländern und Kontinenten ist.
In genau einem Monat sind wir mit unserer Interpretation dieses zeitlosen Themas im Forum zu sehen.

Donnerstag, 5. März 2015

Morgen wird's was geben

Foto: Denise Derkum
Manchmal ist es im März wie Weihnachten.
Schnee fällt. Wir proben unsere Weihnachtsszene und es gibt Grund  zur Vorfreude.
Morgen startet die Internetserie "hellhörig".
Wir sind alle schon sehr gespannt und wünschen unseren Nachbarn von der Filmabteilung eine tolle Premiere und viele, viele Klicks.
Hier findet man unseren Youtubekanal.